Das große Seestück
 

Tapis-Serie

Ta·pis·se·rie [ˌtapɪsəˈʁiː] ist die Verkleidung einer Wand, eines Raumes mit Stoffen zum Zwecke der Isolation, des Schallschluckens und der Dekoration. Die Dekoration reicht von reiner Ornamentik bis hin zu erzählenden Motiven. Sie dient der Schönheit und der erbaulichen Bildung.

TAPIS-SERIE, 132cm x 190 cm, Trevira-Faser
Serie aus 9 Motiven mit den Themen „Wasser“ und „Ausblicke“ Jedes Motiv existiert in einer Auflage von 5 Teppichen mit aufgenähtem Zeichen M als Signatur

 
 

Verkleidung der Wand
Ein Kleid für den Raum
Meine Begeisterung für Raum-Kleider hat ihre Wurzeln in meiner Kindheit. Als Sechsjährige knüpfte ich mit meiner Mutter jeden Abend ein kleines Stück weiter an einem Teppich, über den ich heute noch gehe. Aus dicker weicher Wolle. Ein Pull-over für den Boden. Teppiche an den Wänden dagegen breiten sich aus wie feine Gewänder, gewebt aus dünnen Materialien, wie Seide, Leinen, Wolle und Baumwolle. Heute aus Kunstfasern, die sie feuerbeständig machen. 

In Frankreich wurde ich zu meinem Teppich-Projekt angeregt. Frankreich nimmt in der Geschichte des Wandteppichs, die bis in die griechische und römische Antike zurück reicht, eine herausragende Stellung ein und es lassen sich dort wahre Schätze dieser Kunst finden. So faszinieren im Pariser Cluny-Museum Wandteppiche aus dem Mittelalter mit realistisch gewirkten Einhörnern auf blühenden Gartenwiesen. In Angers ist der längste Bildteppich der Welt mit 74 Metern Länge zu bewundern. In Antibes und Menton sind es neuzeitliche Wandbehänge, die überraschen: Teppichbilder, die Picasso und Cocteau in den berühmten Webereien von Aubusson nach ihren eigenen Motiven in Auftrag gegeben haben. Das Weben von Wandbildern ist von alters her eine kollektive Kunst: die Entwürfe der Künstler wurden von den Webern umgesetzt. 

So ist es auch bei meinem Projekt TAPIS-SERIE. Es ist die Umsetzung meiner Papier-Arbeiten „Wasser“ und „Ausblicke“ zu Teppichen. Sie erfolgte im Kollektiv, zusammen mit der Textildesignerin Agnes Schwertl für die technische Umsetzung und Manfred Rothböck in seiner Weberei in Burgkirchen/Österreich.